• 9.11.2009: Beginn der öffentlichen Diskussion.
• 14.11.2009: Erste Beratung interessierter Bürger und Anwohner. Eine Unterschriftensammlung startet.
• 11.02.2010: Die „Bürgerinitiative zur Rettung der Domlinden“ konstituiert sich offiziell.
• 22.04.2010: Bei einem Bürgerforum mit ca. 120-130 Teilnehmern zeigen Diskussion und Abstimmung, dass es kaum Zustimmung für eine Fällung der Linden gibt. Eine weitere Variante unter weitgehender Einbeziehung des vorhandenen Grünpotentials soll in Auftrag gegeben werden.
• 19.05.2010: Vertreter der Initiative werden in das Planungsbüro eingeladen, wo im Beisein der Vertreterin der Stadtverwaltung die neue Variante unter dem Arbeitstitel „Der grüne Domplatz“ (Var. III) vorgestellt wird.
• 26.05.2010: Der o. g. Entwurf wird als Variante III im Technischen Ausschuss vorgestellt; der nimmt nach explizitem Nachfragen durch die Stadtverwaltung davon „Kenntnis“ und stimmt der Weiterentwicklung zu.
• 04.08.2010: Der Technische Ausschuss beschließt in einer nicht öffentlichen „verwaltungsinternen Sonderbesprechung“, nur eine weitere Modifikation (nun als Var. IIIc) der o. g. „grünen“ Variante weiter zu entwickeln und dem Gemeinderat zur Abstimmung vorzulegen. Bei dieser Variante fehlen alle Grünflächen, vier Bäume werden gefällt, die bereits fehlenden Linden werden nicht ersetzt.
• 10.11.2010: In einer (nicht öffentlichen), „Bürgerinformation“ genannten Veranstaltung wird Vertretern der Initiative und anwesenden Stadträten die Var. IIIc erläutert und vom OB betont, dass „eine weitere Diskussion nicht in Betracht komme und der Rat allein zu entscheiden habe“.
• 15.11.2010: Kundgebung und Demonstration mit geschätzten 150 Teilnehmern (die Linke schätzte 200 – 300).
• 25.11.2012: Durch einen (wegen geplanter Gespräche mit den Fraktionsvorsitzenden und dem OB zurückgestellten) Antrag der Fraktion BÜ90/Die Grünen im Stadtrat werden die Fragen der Rechtskonformität mit §21 Abs. 1 NatSchGes LSA, der Kosten, der vorgegebenen Entwurfsauswahl und einer erneuten öffentlichen Diskussion aufgeworfen.
• 2012-2018: Keine weiteren Gespräche, keine weiteren Planungen v. a. aus Kosten- und anderen Gründen.
• 13.11.2014: Vier neue Linden werden durch die Stadtverwaltung nachgepflanzt, die Pflege übernimmt die Bürgerinitiative.
• Juni 2017: aus Spenden der Bürgerinitiative werden die Neufassung der Grünfläche am Domgarten-Hinterausgang und Pflegemaßnahmen finanziert.
• Juni 2018: Die Sanierung des sogenannten Simson-Brunnens beginnt und ist im November abgeschlossen. Die Finanzierung erfolgt durch Spenden der Bürgerinitiative und mit Mitteln der Stadt Naumburg.
• Die Lindenallee feiert zum 7. Domlindenfest ihren 200. Geburtstag.
• 11.05.2019: Beim Tag der Städtebauförderung auf dem Domplatz ergeben die Voten der Bürger zu Gestaltungsvorschlägen etwa das gleiche Bild wie am 22.04.2010.
• Juli – September 2019: In einer aufwändigen Bewässerungsaktion versucht die Initiative die erheblich trockenheitsgeschädigten Linden auf dem Domplatz, zeitweilig auch am Marienring, zu retten.
• ab 2020-fortlaufend: Die Bewässerung wird jährlich bedarfsabhänig und mit einer inzwischen eingebauten Bewässerungsanlage fortgesetzt.
• März bis November 2022: In mehreren Workshops, die durch das Dresdner Stadtplanungsbüro GRAS vorbereitet wurden, wird mit Beteiligung von Vertretern der Domlindeninitiative u. a. Vertretern der Anwohner- und Naumburger Bürgerschaft die Wettbewerbsausschreibung für das Planungsbüro, das dann den Umgestaltungsentwurf für den Domplatz erarbeiten soll, vorbereitet. Dabei werden die Vorstellungen der Initiative (Erhalt und womöglich Verbesserung der Allee und der Grünflächen) angemessen berücksichtigt. Ein Vertreter der Initiative wird als beratender Beisitzer in die Jury berufen.
• 08.11.2022: Das Landschaftsplanungsbüro UKL Dresden setzt sich mit seinem relativ grünen, sonst eher konservativen Entwurf als Sieger im Wettbewerb durch.
• 08.03.2023: Das Landschaftsplanungsbüro UKL Dresden erhält vom Gemeinderat einstimmig den Zuschlag für die Planungsleistungen.
• März und September 2023: Weitere Workshops zur Erarbeitung der Planungen mit Beteiligung eines Vertreters der Domlindeninitiative.
• 13.05.2023: Zum Tag der Städtebauförderung wird der Entwurf erneut öffentlich präsentiert und unter reger Beteiligung der Öffentlichkeit diskutiert. Die Initiative ist mit einem eigenen Info-Stand vertreten.
• 10.06.2023: Nach drei Jahren Corona-Zwangspause wird unser 9. Domlindenfest, erstmals mit Beteiligung des Naumburger Bürgervereins und der Klimaschutzinitiative NFF, wieder ein sehr schöner und sehr gut besuchter Erfolg.
• 06.12.2023: Der Gemeinderat verabschiedet einstimmig den endgültigen Planungsentwurf des Büros UKL Dresden. Die Lindenallee, die Elisabethrose und der Götterbaum bleiben erhalten, die Allee wird ergänzt und die Friedenslinde durch eine Neuanpflanzung ersetzt. Dagegen werden die Rasenflächen verkleinert, aber durch Grünanlagen ergänzt. Damit haben wir nach genau 14 Jahren unser politisches Ziel vollständig erreicht. Es war ein langer Weg, um die Bürgerbeteiligung bei derart eminenten Planungsprozessen als Standard zu etablieren, unser langjähriger ausdauernder Einsatz hat sicher wesentlich dazu beigetragen.

Stand: März 2024